/etc : Rechnerspezifische Systemeinstellungen

Zweck

Die /etc-Hierarchie enthält Konfigurationsdateien. Eine Konfigurationsdatei ist eine lokale Datei und wird benutzt um den Lauf von Programmen zu steuern. Sie muss statisch und darf kein ausführbares Programm sein. [1]

Anforderungen

Unter /etc sollen keine ausführbaren Programme plaziert werden.

Es wird empfohlen, Dateien in Unterverzeichnissen von /etc anstatt direkt in /etc zu speichern. (Dieser Satz erscheint im englischen Original - wohl versehentlich - als Fußnote: A.d.Ü.)

Folgende Verzeichnisse oder symbolische Links zu Verzeichnissen werden in /etc benötigt:

Verzeichnis Beschreibung
optKonfiguration für /opt
(Im englischen Original waren hier - wohl versehentlich - auch noch die optionalen Verzeichnisse X11, sgml und xml angeführt: A.d.Ü.)  

Optionen

Die folgenden Verzeichnisse oder symbolischen Links zu Verzeichnissen müssen in /etc dann vorhanden sein, wenn auch die entsprechenden Subsysteme eingerichtet sind:

Verzeichnis Beschreibung
(Wohl versehentlich - war im englischen Original hier ein zweites Mal das Verzeichnis opt angeführt, dagegen fehlten die Verzeichnisse X11, sgml und xml: A.d.Ü.)  
X11Konfiguration für das X-Window-System (optional)
sgmlKonfiguration für SGML (optional)
xmlKonfiguration für XML (optional)

Die folgenden Dateien oder symbolischen Links zu Dateien müssen in /etc vorhanden sein, wenn auch die entsprechenden Subsysteme eingerichtet sind: [2]

Datei Beschreibung
csh.loginSystemweit gültige Starteinstellungen für C-Shells (optional)
exportsZugriffskontrollliste für das NFS Dateisystem (optional)
fstabStatische Informationen über Dateisysteme (optional)
ftpusersZugriffskontrollliste des FTP-Dämons (optional)
gatewaysListe von Gateway-Rechnern (optional)
gettydefsEinstellungen für getty (optional)
groupListe der Benutzergruppen (optional)
host.confEinstellungen für die "resolver"-Bibliothek (optional)
hostsRechner-Adress-Zuordnungen (optional)
hosts.allowRechner-Zugriffsliste für TCP (optional)
hosts.denyRechner-Zugriffsliste für TCP (optional)
hosts.equivVertrauenswürdige Rechner für rlogin, rsh, rcp (optional)
hosts.lpdVertrauenswürdeige Rechner für lpd (optional)
inetd.confEinstellungen für inetd (optional)
inittabEinstellungen für init (optional)
issueMeldung vor dem Anmelden (optional)
ld.so.confZusätzliche Verzeichnisse für die Suche nach Programmbibliotheken (optional)
motdMeldung nach dem Anmelden (optional)
mtabDynamische Informationen über Dateisysteme (optional)
mtools.confEinstellungen für mtools (optional)
networksNetznamen-Adress-Zuordnungen (optional)
passwdDie Passwortdatei
printcaplpd-Drucker
profileSystemweit gültige Starteinstellungen für sh-Shells (optional)
protocolsListe von IP-Protokollen (optional)
resolv.confEinstellungen für die "resolver"-Bibliothek (optional)
rpcListe von RPC-Protokollen (optional)
securettyTTY-Zugriffskontrolle für root (optional)
servicesPortnamen für Netzdienste (optional)
shellsPfadnamen gültiger Kommandooberflächen (optional)
syslog.confEinstellungen für syslog (optional)

mtab erfüllt nicht die für /etc geforderte Eigenschaft "statisch": Diese Ausnahme wird aus historischen Gründen gemacht. [3]

/etc/opt : Einstellungen für /opt

Zweck

Rechnerspezifische Einstellungen für Zusatzsoftwarepakete müssen in einem Verzeichnis /etc/opt/<Name> abgelegt werden, wobei <Name> der Name des Teilbaums von /opt ist, in dem statische Informationen des jeweiligen Pakets gespeichert werden.

Anforderungen

Für /etc/opt/<Name> wird eine interne Struktur nicht vorgeschrieben.

Sollte es für das Funktionieren der Software nötig sein, dass die Einstellungen an anderer Stelle gespeichert werden müssen, so ist das auch erlaubt.

TippHintergrund
 

(siehe: Hintergrund zu /opt)

/etc/X11 : Einstellungen für das X-Window-System (optional)

Zweck

/etc/X11 ist die Stelle für alle rechnerspezifischen Einstellungen von X11. Nutzung dieses Verzeichnisses erlaubt lokale Kontrolle, auch wenn /usr im Nur-Lese-Modus eingebunden ist.

Optionen

Die folgenden Dateien oder symbolischen Links zu Dateien müssen in /etc/X11 vorhanden sein, wenn auch die entsprechenden Subsysteme eingerichtet sind:

Datei Beschreibung
XconfigEinstellungen für frühe Versionen von XFree86 (optional)
XF86ConfigEinstellungen für XFree86 Versionen 3 und 4 (optional)
XmodmapGlobal wirksame Anpassungen für X11 (optional)

Wenn nötig, dürfen für xdm oder andere Programme (beispielsweise einige Fenstermanager) Unterverzeichnisse von /etc/X11 angelegt werden. [4] Solange es noch keine breite Akzeptanz für eine andere Namenskonvention gibt, empfehlen wir, dass ein Fenstermanager mit nur einer Konfigurationsdatei, die üblicherweise .*wmrc heißt, diese system.*wmrc nennt. Unterverzeichnisse von Fenstermanagern sollen genauso heißen, wie das lauffähige Programm.

/etc/sgml : Einstellungen für SGML (optional)

Zweck

Hier werden typische Konfigurationsdateien mit "high-level"-Parametern des SGML-Systems abgelegt; das zeigen Dateien mit Namen wie *.conf. Dateien mit Namen wie *.cat sind DTD-basierte Zentralkataloge, die Verweise zu allen von einer DTD benötigten Katalogen enthalten. Der Superkatalog catalog verweist auf alle diese Zentralkataloge.

/etc/xml : Einstellungen für XML (optional)

Zweck

Hier werden typische Konfigurationsdateien mit "high-level"-Parametern des XML-Systems abgelegt; das zeigen Dateien mit Namen wie *.conf. Der Superkatalog catalog verweist auf alle Zentralkataloge.

Fußnoten

[1]

Die Scripte, die beim Systemstart aufgerufen werden, können denen von "System V", von BSD oder eines anderen Vorbilds ähneln. In künftigen Versionen dieses Standards wird eventuell Weitergehendes festgelegt.

[2]

Systeme, die die Shadow-Passwort-Einrichtung nutzen, haben weitere Konfigurationsdateien in /etc (/etc/shadow und andere) sowie Programme in /usr/sbin (useradd, usermod und andere).

[3]

Auf einigen Linux-Systemen kann das auch ein symbolischer Link nach /proc/mounts sein, so dass diese Ausnahmebedingung nicht nötig ist.

[4]

/etc/X11/xdm enthält die Einstellungen für xdm. Dort sind jetzt die meisten der Dateien, die früher in /usr/lib/X11/xdm untergebracht waren; einige lokale variable Daten für xdm findet man in /var/lib/xdm.